Unser
Klassenfahrt
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1. Tag - 14.11.2011

08 Uhr 32
Frohen Mutes fahren wir los, dem Abenteuer entgegen. Unser Bus nimmt Kurs über die Hauptstraße, wo sich uns noch einmal die touristischen Sehenswürdigkeiten Meckenheims erschließen.

08 Uhr 36
Wir passieren den Ortsausgang und
verlassen die trauten Gefilde unserer Heimatstadt. So ähnlich müssen sich die Astronauten von Apollo 13 gefühlt haben. Hoffentlich kriegen wir kein Problem!

 

 

 

 

 

09 Uhr 10
Wir haben ein Problem!
Erfreuen wir uns zunächst jedoch an dem Positiven: Wir haben unser Ziel erreicht! Und zwar vollzählig. Erfreulicherweise hat auch niemand unterwegs sein Frühstück unfreiwillig in die Freiheit entlassen.
Nach der Ankunft begrüßten uns die Einheimischen mit einem landesüblichen Frühstück.
Nun zu unserem Problem: Uns bleibt der Handyempfang versagt, wodurch wir auf die Kunst des Buschtrommelns angewiesen sind. Leider hat diese Form der Kommunikation bisher noch keinen Weg auf unsere Stundenpläne gefunden, weshalb wir medienmäßig ein bisschen auf dem Schlauch stehen.

09 Uhr 50
Da wir erst gegen 10 Uhr 30 unsere Unterkünfte beziehen können, haben wir unser Gepäck provisorisch verstaut. Anschließend bereiten wir unsere erste Expedition zu dem etwas abgelegenen Spielplatz vor. Das Wetter ist hervorragend. Die Stimmung auch. Eine der großen Sehenswürdigkeiten dieser Region soll ein eingesperrtes Tal sein. Wir sind schon mächtig gespannt, wie es aussieht und was es ausgefressen hat, um hinter Gitter zu kommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10 Uhr 30
Wir sind vom Spielplatz zurück. Das mit dem eingesperrten Tal hat sich als Luftnummer entpuppt. In Wahrheit handelt es sich dabei um eine Art Staudamm. Weshalb das "Talsperre" genannt wird, bleibt wohl ein Mysterium.
Wieder im Schullandheim hat man uns die Suiten - im Volksmund auch Kemenaten genannt -, zugewiesen.

12 Uhr 00
Fütterung! Das Hauptgericht besteht aus leckerer Reissuppe mit Käseinlage und Spaghetti-Bolognese - Mjam-Mjam! Zum Nachtisch wird eine formidable Quark-Joghurt-Cremespeise mit Obst kredenzt.

12 Uhr 40
Auf unseren Zimmern frönen wir dem fröhlichen Bettenmachen. Dass sich dabei bisher niemand die Hände gebrochen hat, darf als "höchst bemerkenswert" gewertet werden. Aber wir wollen jetzt nicht zu optimistisch sein, schließlich haben bis dato (13 Uhr 40 Ortszeit) noch nicht alle Probanten diese für sie experimentelle Erfahrung erfolgreich abgeschlossen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

14 Uhr 00
Abhängen im Meditationsraum ist angesagt mit Vorlesen und ausgelassenem Gebastel.

15 Uhr 00
Es gibt es Kakao und selbstgebackene Nussecken. Nun ja, wir wollen nicht klagen, immer noch besser, als kandiertes Affenfleisch. Quatsch, das Futter ist natürlich der spitzenmäßige Gaumenverwöhner. Wir stürzten uns auf die Kalorienbömbchen, wie es gemeinhin bei Piranjas Sitte ist.

16 Uhr 00
Unter der Leitung eines Referenten findet eine voll krasse Meditations-Gruppenstunde statt. Zu harmonischen Klängen visualisieren wir in innerer Einkehr eine Fantasiereise querbeet durch unsere Gedankenwelten. Und zwar bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter (okay, der Spruch ist von Buzz Lightyear geklaut).

 

 

 

 

18 Uhr 00
Das Abendmahl wird zelebriert! Und alle singen dabei im Chor:
Wir haben Hunger-Hunger-Hunger, wir haben Durst-Durst-Durst! Wir wollen Hummer-Hummer-Hummer, wir wollen Wurst-Wurst-Wurst!
Dem staunenden Zeugen dieser Darbietung offenbart sich im Speisesaal ein Bild für die Götter. Wäre der gute Leonardo anwesend, so würde er diese Sternstunde wohl ebenfalls für die Nachwelt auf Leinwand verewigen.

19 Uhr 00
Überraschung! Wir unternehmen eine Nachtwanderung! Das verspricht spannend zu werden. Uns wurde nämlich zugetragen, dass in dieser omninösen Talsperre ein Monstrum hausen soll. Es macht sogar das Gerücht die Runde, bei besagtem Ungeheuer handele es sich um eine Cousine zweiten Grades von Nessie.
Bevor wir ins Ungewisse aufbrechen kontrollieren wir unsere Taschenlampen und sind einigermaßen gespannt. Draußen senkt sich stockfinstere Nacht über die Wildnis und sorgt für einen angemessenen Gruselfaktor, da ertönt ein Schrei ...

Die unheilvolle Fortsetzung folgt morgen früh ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachtrag zu Tag 1

Das Wichtigste zuerst: Wir sind gestern alle VOLLZÄHLIG gegen 21 Uhr von der Nachtwanderung zurückgekommen.
Dabei hatten wir für unseren Ausflug ins Reich der Finsternis schon ein wenig schwarz gesehen, als dieser mit einem Schrei begann. Irgendwer rief nämlich: "AAAAH! Wo sind die Hühneraugenpflaster?"
Mann, haben wir über den Scherzkeks gelacht. Zu früh, wie sich später rausstellen sollte. Nach der Wanderung hätte wohl jeder gern ein Königreich für ein paar Hühneraugenpflaster gegeben und dafür sogar noch einen Hamster draufgelegt.

Aber zurück zur Nachtwanderung:
Die Aktion entpuppte sich als weniger finstere Angelegenheit, wie befürchtet. Nicht nur unsere Taschenlampen mühten sich redlich, etwas Licht ins Dunkel zu bringen, ihnen griffen auch noch ein (zwar abnehmender aber immerhin vorhandener) Mond und ein klarer Sternenhimmel unter die Batterien. Und während sich unser Erdtrabant tiefrot in den silbernen Wellen der Talsperre spiegelte, dankten wir ihm dieses Schauspiel mit dem Liedlein: "Schneeflöckchen, Weißröckchen ..."

Als Ergebnis dieses in die Historie eingehenden Ausflugs kann festgehalten werden: Ja, die Gerüchte haben sich bewahrheitet. Wir sind tatsächlich einem Monster begegnet. Mit Vornamen heißt es "Au" und mit Nachnamen "weh". Nach dem Gestolper durch die Pampa taten uns nämlich die Füße monströs weh.
Trotzdem darf man dem Streifzug durch die Dunkelheit als dem bisherigen Highlight unserer Reise gratulieren.

21 Uhr 15
Wir lassen den Tag mit Kerzenlicht und Gesang im Meditationsraum ausklingen. Anschließend geht es auf unsere Zimmer.

22 Uhr 00
Alle liegen in ihren Betten. Dann heißt es: Licht aus, es schläft die Maus!

 

2. Tag - 15.11.2011

7 Uhr 30
Eine coole Musikbeschallung, die die Trompeten von Jericho blass aussehen lässt, geleitet uns aus dem Reich der Träume in die Wirklichkeit zurück.

8 Uhr 00
Nach dem Anziehen treffen wir uns im Gruppenraum, erzählen uns wilde Geschichten und planen den heutigen Tagesablauf.

8 Uhr 30
Das Frühstück ist gerichtet. Ausgehungert wie die Braunbären nach dem Winterschlaf stürzen wir uns auf die leckeren Brötchen. Währenddessen findet draußen die Briefkastenleerung statt. Es steht wohl zu befürchten, dass wir vor den Postkarten, die wir gestern geschrieben haben, zu Hause ankommen werden.

9 Uhr 30
Im Gruppenraum schwelgen wir in Erinnerungen an gestern und spielen, was die Würfel hergeben. Sollte der Mond nicht aus irgendeinem Grund (einer möglichen Nachwirkung unseres nächtlichen Ständchens beispielsweise) in die Steinbachtalsperre plumpsen, verspricht dies ausnahmsweise ein ruhiger Tag zu werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

12 Uhr 00
Zum Mittagessen verwöhnen wir unseren Gaumen heute mit Erbsensuppe und gebratener Geflügelwurst plus Möhrengemüse mit Püree. Danach hat das nervzehrende Warten auf den Nachtisch endlich ein Ende und wir runden das Gelage standesgemäß mit einer dicken Portion Eis ab.

14 Uhr 30
Jeder darf draußen tun, was er tun will. Die Palette reicht von Fußball über Kartenspielen bis Seilchenspringen. Wer möchte, kann sich auch auf dem Spielplatz austoben.
Wer hätte je gedacht, dass Schule so unterhaltsam sein könnte?

15 Uhr 00
Wir sammeln nützliche Informationen über Nahrungsmittel, die wir selbst nicht herstellen können, wie Sandkuchen. Besonders mit Kakao schmeckt der ausgesprochen lecker, das lässt sich bereits nach dem ersten Selbstversuch feststellen. Aus purem Forscherdrang und um dieses Ergebnis mittels einer Gegenprobe zu untermauern, besorgen wir uns gleich Nachschlag.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

16 Uhr 00
Wir beschreiten mit dem Referenten den "Pfad des Vertrauens" (unter Bankern auch als Stresstest berüchtigt). Das bedeutet, einer bekommt die Augen verbunden und wird von einem anderen queerbeet durch die Wildnis geführt, vorbei an Büschen und Bäumen, über Baumstümpfe und Treppen, Stock und Stein. Das Spiel ist mindestens so aufregend wie ein Marsch durch den wohltemperierten afrikanischen Regenwald. Am Ende des Pfades bekommt dann der "Führer" die Augen verbunden und darf dann blind die Führung von jemand anderem genießen.
Durch dieses Spiel erhalten philosophische Fragen wie "Wo komme ich her?", "Wo gehe ich hin?" einen völlig neuen Sinn.

17 Uhr 00
Gruppenbasteln ist angesagt. Allen Widrigkeiten von störischem Papier und klebrigem Kleber zum Trotz baut sich jeder eine Kinderinsel. Die Miniatur-Immobilien werden nach Fertigstellung alle zu einem großen Eiland verbunden. Ab sofort sind wir alle stolze Inselbesitzer!

19 Uhr 00
Nach dem Abendessen dürfen wir aus einem unerschöpflichen Spielesortiment schöpfen. Entweder man amüsiert sich im Spielekeller, oder mit den Bücherwürmern im Lesezimmer, oder baut mit Legosteinen eine 1:1 Version des Turms von Babel, oder spielt draußen bei Flutlicht auf dem Basketballplatz.
Ganz heiß gehandelt wird auch eine Fotorallye. Dabei bekommt man das Foto eines Gegenstandes der sich irgendwo in der Jugendherberge befindet. Findet man das Teil, findet man dort auch einen Zettel mit einem Wort plus einem neuen Foto eines weiteren Gegenstandes. Mit jedem gefundenen Zettel bilden die Wörter nach und nach einen Satz. Wer diesen als ersten zusammengestellt hat, ist der König von Steinbach!

22 Uhr 00
Wir liegen in den Betten und warten, dass das Licht gelöscht wird. Danach ist Ruhe im Karton. Wir müssen nämlich Kräfte tanken schließlich steht morgen eine anstrengende Heimreise an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Tag - 16.11.2011

7 Uhr 30
Wecken mit Musik wie gehabt. Danach verfallen wir in kollektive Panik: Wo sind meine Socken? Wo sind meine Schuhe? Wo ist mein Verstand? Der Wahnsinn hat einen Namen: Kofferpacken!!!

8 Uhr 00
Nachdem wir uns halbwegs wieder beruhigt haben, verschieben wir das Kofferpacken auf später und gehen erst mal in den Gruppenraum. Wer weiß, wenn innerhalb der nächsten Stunde die Welt untergeht, haben wir die verbliebene Zeit wenigstens mit was Angenehmerem verbracht, als mit blödem Kofferpacken. Also plaudern wir ein bisschen und lassen wir die vergangenen beiden Tage nochmal revue passieren.

8 Uhr 30
Eigentlich müssten wir ja langsam die Koffer packen, aber wir haben einstimmig entschieden, dass das Frühstück Vorrang hat. Wer weiß, wenn innerhalb der nächsten halben Stunde die Welt untergeht, haben wir die verbliebene Zeit wenigstens mit was Angenehmerem verbracht, als mit blödem Kofferpacken.

9 Uhr 00
Wir packen die blöden Koffer - seufz -

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10 Uhr 30
Die blöden Koffer sind gepackt und in den Bussen verstaut, die uns nach Hause fahren. Da das Mittagessen flach fällt, bekommt jeder von uns ein Lunchpaket mit auf den Weg. Dann heißt es einsteigen und wir brausen los, der Heimat entgegen.

11 Uhr 00
Auf halbem Weg nach Hause machen wir Zwischenstation in Kommern, wo wir dem Freilichtmuseum unsere Aufwartung machen.

14 Uhr 30
Nach einer tollen Führung durch das Freilichtmuseum haben wir uns auf unsere Lunchpakete gestürzt. Bis der Bus kommt spielen wir hier noch etwas auf einem Abenteuerspielplatz und bauen unser eigenes Palisadendorf.

15 Uhr 15
Abflug! Wir kommen!!!

16 Uhr 15
Wir sind wieder da!